Lilienzüchter

Wie entstehen neue Liliensorten?

Die heute erhältlichen Lilienhybriden sind meist stark heterozygot (gemischterbig). So ergibt eine Kreuzung von zwei Sorten Nachkommen die sehr unterschiedlich aussehen können. Eine Kreuzung von zwei Blüten derselben Sorte ist in der Regel nicht möglich, da Lilien selbststeril sind.

Kreuzungstechnik

Lilien sind selbststeril, können sich also nicht selbst befruchten. Um eventuell auftretende Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, werden die Staubgefäße trotzdem entfernt.
Nun wird ein Staubbeutel einer anderen Lilie mit der Pinzette abgerissen und die Narbe der zu bestäubenden Blüte gründlich mit dem Pollen eingestäubt.
Nun muss die bestäubte Narbe vor einer weiteren Bestäubung durch anderen Pollen geschützt werden. Dazu werden i.d.R. Hütchen aus Alufolie verwendet. Ich drehe diese direkt nach der Bestäubung auf dem stumpfen Ende eines Kugelschreibers und benutze sie sofort, andere drehen sie auf Vorrat auf dem spitzen Ende eines Bleistifts, da sie sich so besser anfassen lassen.
Zum Schluss wird die Kreuzung mit einem Etikett versehen, sie wird im Kreuzungsbuch unter der Nummer vermerkt. Dabei wird zuerst die Muttersorte und dann die Vatersorte aufgeführt.
Martin Bucher, Braunschweig

Aussaat

Gereinigte und verpackte Samen, fertig zur Aussaat.

Aufzucht

Wie werde ich Lilienzüchter?

Wenn man sich nicht mit der Prozedur wie unter Kreuzungstechnik beschrieben abgeben möchte kann man Liliensamen über den Samentausch der ELG gegen eine geringe Gebühr beziehen. Diese werden wie unter Aussaat und Aufzucht beschrieben behandelt. Nach drei bis fünf Jahren ist dann die Spannung groß, wenn die erste Blüte einer selbst ausgesäten Lilie erblüht. Man kann dann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass diese Blüte noch niemand zuvor gesehen hat.